Functionality Cube – Das Prinzip Wohnen auf 39 Quadratmetern interpretiert.

Functionality Cube

  • Ort: Nagold, während der Landesgartenschau.
  • Größe: 39 Quadratmeter.
  • Standort: auf dem Wasser.
  • Anforderungen: eine funktionelle Wohnung in der man kochen, essen, arbeiten, schlafen und sich wohlfühlen kann.
  • Designentwurf: Häfele, Studio Aisslinger.

Ganz früh morgens, wenn über der Nagold noch die letzten Nebelschwaden liegen, sieht er aus, als wäre er nicht von dieser Welt: der Häfele Functionality Cube. Und das trifft durchaus zu: Man kann im Inneren klappen, falten und schieben – danach ist nichts mehr wie es vorher war: Schreibtisch wird zu Bett, Sideboard zum Heimkino und die Küche löst sich in Luft auf – wann immer man will. Anmutig schwebt der verglaste Cube über der Nagold und interpretiert zum einen Einrichtungsideen, nicht nur für kleine Räume, und zum anderen das Motto der Landesgartenschau „grüne Urbanität“ so, dass man staunend stehen bleibt. Hier verschmelzen Ästhetik, Futurismus und Multifunktionalität. Auf 39 Quadratmetern.

 

Häfele Funktionalität bedeutet auch Einrichtungsideen für kleine und große Räume.

Möbel und Raum müssen so zusammenspielen, dass sich daraus ein nutzbarer Mehrwert ergibt. Die Möbel- und Baubeschläge sollten in ein Projekt einfließen, das Menschen durch überraschende Effekte und Ästhetik begeistert. Die besondere Herausforderung bestand darin, auf nur 39 Quadratmetern etwas wahrhaft Großes zu schaffen: einen vollwertigen Wohnraum auf kleinster Fläche. So ungefähr könnte am Anfang dieses Projektes das Briefing gelautet haben – am Ende stand der Häfele Functionality Cube mit schlauen Einrichtungsideen für kleine und große Räume. Die passende Bühne bot die Landesgartenschau Nagold 2012.

Der Häfele Functionality Cube war ein Blickfang auf der Landesgartenschau 2012 in Nagold.

Häfele bringt Functionality aufs Wasser.

Das bedeutete ganz konkret: Häfele stellt den Functionality Cube auf die Nagold und bestückt ihn mit einer voll funktionsfähigen Wohnung – hier soll man kochen, essen, arbeiten, schlafen und sich vor allem wohlfühlen. Das Unternehmen holte sich kompetente Partner an Bord: den Berliner Designer Werner Aisslinger, der mit ähnlichen Entwürfen schon in Mailand oder in Beirut Aufsehen erregte, sowie Geschäftspartner aus dem Schreiner- und Tischlerhandwerk. Allen war klar: Es ging nicht um das reine Zurschaustellen von Beschlägen, sondern um deren sinnvollen Einsatz bei Gebrauchsmöbeln. In diesem Sinne wollte Häfele mit dem Cube ganz bewusst dem Handwerk eine Bühne schaffen. Im Vordergrund sollten die Tischler und Schreiner stehen, zu denen Häfele schon immer eine enge Beziehung pflegte. Denn letztlich sind sie es, die zeigen, was mit Häfele Beschlägen möglich ist. Und so entwarf das Team Möbel, die funktional verblüffen –  Komfortwohnen auf kleinstem Raum, gleichsam inspirierend für Möbelbauer, Innenausstatter, Planer und Endverbraucher.

Raum und Mobiliar verschmelzen.

Mit Unterstützung von Studio Aisslinger entwarf Häfele Konzept und Design des Cubes. Das Ergebnis, der Functionality Cube, ist ein futuristischer Glaswürfel. Die Gestaltung ist elegant wie funktionell: Der perfekte Rahmen für die Möbelkunst. Im Functionality Cube manifestiert sich die Unternehmensphilosophie von Häfele: Die funktionale Verschmelzung von Raum und Mobiliar. Im Zentrum stehen smarte Einrichtungsideen, wie das Möbelstück „Tavoletto". Es kombiniert zwei der größten Wohnraum-Verbraucher: das Bett und den Schreibtisch. Ein intelligent funktionierender Häfele Möbel-Beschlag sorgt dafür, dass mit einem simplen Handgriff aus dem Bett ein Schreibtisch wird und umgekehrt. Sogar Computer und Kaffeetasse sowie alles andere bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern können auf dem Tisch liegen bleiben – die gesamte Schreibtischplatte lässt sich in horizontaler Position unter das Bett und bringt so das kreative Chaos nicht durcheinander. In den Schränken um das Mehrzweckmöbel herum können Bücher, Kleider und Schuhe untergebracht werden. Selbst für eine Minibar wurde im Cube Platz geschaffen.

Im Functionality Cube verschmelzen Raum und Mobiliar.

Im Functionality Cube verschmelzen Raum und Mobiliar.

Der Häfele Functionality Cube lernt Schwimmen.

Nun musste der Würfel nur noch Schwimmen lernen. Und exakt dieser Schritt erwies sich als schwierig und gefährdete das Projekt. Wie kommt der Functionality Cube aufs Wasser, vor allem: Wie bleibt er genau dort, wo er ist und beschädigt dabei nicht die wertvolle Flora und Fauna der Nagold? Hier war echte Ingenieurskunst gefragt. Die Lösung war ein Schwimmponton in Verbindung mit einer Landverankerung, die dem sprichwörtlichen „Jahrhunderthochwasser“ standgehalten hätte. Der Auftrieb des Pontons ensteht durch 24 Kunststoff-Schwimmkörper, die unter ein speziell angefertigtes Stahlträgersystem montiert wurden, sodass sich die Lasten gleichmäßig verteilen. Und die sind mit 32 Tonnen für Cube und Ponton nicht von Pappe.

Die Welt der Beschläge trifft „grüne Urbanität“.

Mit dem Functionality Cube hat Häfele perfekt den Nerv des Landesgartenschau-Mottos getroffen und einen Besuchermagneten geschaffen. Zudem erfüllt das Projekt eine weitere wichtige Bedingung: die Flora und Fauna im Naturschutzgebiet zu schonen. Die Verdunstungskälte des Flusses sorgte an heißen Sommertagen für die Kühlung – auf eine Klimaanlage konnte somit für die Dauer der Ausstellung komplett verzichtet werden.

 

Am Ende des Tages

Entstanden ist ein faszinierendes und überraschendes Wohnkonzept mit Einrichtungsideen, nicht nur für kleine Räume. Wenn sich auf der Nagold die Abendsonne im Wasser spiegelt und sich ein letztes Mal der Schreibtisch in ein Bett verwandelt hat, hört man zum ersten Mal seit dem Morgen die Nagold leise rauschen. Allein im Functionality Cube fühlt man sich nun mitten in der Natur und gleichzeitig geschützt. Grüne Urbanität. Besser geht’s nicht.

Das Wohnkonzept des Functionality Cubes überzeugte die Besucher der Landesgartenschau.

Das Wohnkonzept des Functionality Cubes überzeugte die Besucher der Landesgartenschau.